Zehn Jahre Kaufhaus für Bedürftige

Einrichtung der Rostocker Stadtmission hilft

LÜTTEN KLEIN. Das Sozialkaufhaus der Rostocker Stadtmission in Lütten Klein hat gestern sein zehnjähriges Bestehen gefeiert. Gemeinsam mit Kunden, Spendern und Kooperationspartnern zelebrierten die Mitarbeiter bei Kaffee und Kuchen das Jubiläum. „Nachdem wir vor zwölf Jahren unser Sozialkaufhaus in Dierkow eröffneten, stieg auch die Nachfrage in anderen Stadtteilen“, sagt Rolf Gauck, Sprecher der Stadtmission. Daraufhin kam es vor zehn Jahren zu dem Entschluss, eine zweite Einrichtung auf der anderen Seite der Warnow aufzumachen. „Bedürftige Menschen gibt es nämlich überall“, begründet Gauck die Entscheidung.

Im Sozialkaufhaus Lütten Klein werden Personen unterstützt, die auf Hilfe zum Lebensunterhalt angewiesen sind. Dazu zählen beispielsweise Hartz IV-Empfänger, Studenten mit BAföG-Bescheid und Flüchtlinge. Diese können zu günstigen Preisen Möbel und Haushaltsgegenstände, aber auch Elektroartikel, Bücher und Kleidung kaufen. „All diese Dinge erhalten wir ausschließlich aus Spenden“, so Gauck, „und besonders gefragt sind hier Elektrogeräte wie Waschmaschinen und Kühlschränke“. Diese Anschaffungen würden das Haushaltsgefüge bei Geringverdienern sprengen, wenn sie sich neue Geräte kaufen müssten. „Aber auch Betten und Möbel finden bei uns schnell Abnehmer“, so Gauck.

Neben Privatpersonen spenden auch Unternehmen und Geschäfte Gegenstände für den täglichen Gebrauch. Gespendete Sachen werden kostenfrei von Mitarbeitern der Stadtmission abgeholt. „Wichtig ist, dass die Spenden funktionsfähig und optisch sowie technisch in

einem guten Zustand sind“, erklärt Gauck.

Neben der Möglichkeit, preiswert lebenswichtige Utensilien zu kaufen, erfüllen Sozialkaufhäuser noch weitere gesellschaftlich relevante Dinge. „Sie sind wichtig für soziale Kontakte sowie als zentraler Treffpunkt“, sagt Gauck. So gibt es im Sozialkaufhaus Lütten Klein eine Tee- und Kuchenecke, in der sich die Kunden unterhalten können. „Zusätzlich bieten wir unzählige Maßnahmen an, um beispielsweise Langzeitarbeitslose in Arbeit zu bringen“, schildert Gauck, „und dadurch haben vor allem Eltern die Möglichkeit, ihrer Vorbildfunktion gerecht zu werden“. Außerdem ist es möglich, sich hier ehrenamtlich zu engagieren. Dort treffen Menschen mit ähnlichen Problemen aufeinander und helfen sich gegenseitig.

Ortsbeiratsvorsitzende Gabriele Bolz (CDU) und Teamleiter des Sozialkaufhauses in Lütten-Klein Thomas Ratzlaff

Georg Manzke (NNN, 26.04.2018

)

Kommentare sind geschlossen.