Weihnachtlicher Festtagsbraten im Hawermannweg
Rostock – Reutershagen, 19. Dezember 2018: Auch in diesem Jahr wird im Hawermannweg in Reutershagen mit Menschen in Wohnungsnot Weihnachten gefeiert. Der Chor der Gemeinde Luther-St.-Andreas singt gemeinsam mit den bedürftigen Frauen und Männern Weihnachtslieder und es gibt ein köstliches Essen.
Doch in diesem Jahr ist irgendwie alles anders. Nicht nur, dass ein riesiges Festzelt vom DRK geliehen und nicht in den langen Fluren der Verwaltung des Integrativen Betreuungszentrum gegessen wurde, in diesem Jahr luden Landwirtschaftsminister Till Backhaus und die Stiftung Wald & Wild zu ein außergewöhnliches Weihnachtsessen ein. So fanden die Bewohner, die häufig eine schwere Vergangenheit, Ausgrenzung, Gewalt oder gravierende Verluste erfahren haben, ihre Wohnung, ihre Familie und oft alles bis auf ihr Leben verloren an diesem Abend statt der üblichen Suppe Wildschwein, Rotkohl und Klöße auf ihren Tellern und einen Minister samt weiteren Gästen an ihren Tischen wieder. Die Mitarbeitenden des IBZ servierten das Essen und es gab heißen (alkoholfreien) leckeren Punsch.
„Den Bürgern in Deutschland ging es noch nie so gut und gerade darum ist es wichtig den Menschen Geborgenheit und Hoffnung zu geben für die die Tage oft voller Not sind.“ sagte Till Backhaus in seiner kurzen Begrüßung. Und er wünschte den Menschen, dass sie mit der Hilfe der Sozialarbeiter der Einrichtung wieder in ein Leben mit einer eigenen Wohnung zurückkehren. „Und vor allem wünsche ich Ihnen Gesundheit“ schloss er. Denn Gesundheit ist das, wir für viele Menschen in dieser schwierigen Lebenslage nicht selbstverständlich ist.
Vera Pürckhauer, Vorstand der Rostocker Stadtmission, freute sich über das Geschenk an die Menschen, die durch die Stadtmission betreut werden. „Obdachlose betreut die Rostocker Stadtmission seit 115 Jahren. In der kalten Jahreszeit ist es für Obdachlose jedoch wichtiger denn je, dass es unsere Angebote die Türen offenhalten. Dass es Orte gibt, wo sie heiße Getränke und Suppe oder einen Notschlafplatz erhalten. Für Obdachlose geht es während der Wintermonate im wahrsten Sinne des Wortes nur ums Überleben.“
Auch das gemeinsame Singen von Chor, prominenten Gästen, Mitarbeitenden und den ca. 70 Bewohnern die der Einladung folgten erwärmte die Herzen und das Zelt. Und das Miteinander bei Kerzenschein und köstlichem Essen schenkte Hoffnung und ließ den Geist der Weihnacht deutlich spürbar werden.