Im Winter gibt es zusätzliche Angebote für Wohnungslose – Unterstützung brauchen sie das ganze Jahr.
Das Wetter ist ungemütlich, es ist kalt und nass – ein Leben auf der Straße kann bei solchen Bedingungen schnell lebensgefährlich sein. Die Hilfsangebote für Obdachlose der Stadtmission stehen Menschen in Not offen. In der Begegnungsstätte am Lichtenhäger Brink und in der OASE in Gelbensande können sich Betroffene an den Wochentagen aufwärmen, im Wärmestübchen am Güterbahnhof an Wochenenden und Feiertagen. Besucher kommen mit Helfern ins Gespräch, es gibt warme Getränke und bei Bedarf auch mehr. Um Wohnungslose vor dem Erfrieren zu bewahren, stehen Notschlafstellen in Rostock am Güterbahnhof bereit.
„Wir können jeden, der ohne Obdach ist und Hilfe sucht, unterbringen“, sagt Rolf Gauck, Ressortleiter für Soziale Integrationshilfen bei der Rostocker Stadtmission. „Auf der Straße muss niemand schlafen“.
Seit mehr als 100 Jahren kümmert sich der Verein in Rostocker um Obdachlose. Seit der Wende arbeiten die Hansestadt Rostock und die Rostocker Stadtmission eng miteinander zusammen, um obdachlosen Menschen die notwendige Hilfe anzubieten.
„Den klassischen Nicht-Sesshaften, den man früher kannte, gibt es kaum noch in Rostock. Viele Obdachlose sind ‚Stammgäste’, wobei zunehmend Menschen mit Mirgrationshintergrund das Nachtasyl aufsuchen“, berichtet Hartwig Vogt, Leiter des Integrativen Betreuungszentrums (IBZ) am Hawermannweg. „Die meisten Bewohner unserer Einrichtung, haben ein psychisches oder Suchtproblem. Seit letztem Jahr beherbergen wir zunehmend Menschen nach ihrer Flucht und helfen ihnen eine Wohnung zu finden“, sagt er über die tägliche Arbeit.
Ziel der Wohnungsnotfallhilfe der Stadtmission ist es, die Betroffenen nach und nach wieder an ein normales Leben heranzuführen: im Asyl am Güterbahnhof mit Mahlzeiten, mit Kleidung und Beratungsangeboten, im Integrativen Betreuungszentrum bei den nächsten Schritten: der Suche nach geeignetem Wohnraum, nach therapeutischer Hilfe, beim Kampf durch Anträge oder gar der Suche nach einem Job.
„Die Gesellschaft nimmt das Problem oft nicht wahr – in den letzten Jahren bekamen die Ärmsten der Armen erst Aufmerksamkeit, wenn jemand erfroren ist“, betont der Ressortleiter für Soziale Integrationshilfen Rolf Gauck. „Üblicherweise wird gerne für Kinder gespendet – Menschen am Rande der Gesellschaft mit psychischen oder Suchtproblemen haben es deutlich schwerer, gleiches Mitgefühl zu erfahren, doch in diesem Jahr nehmen wir diesbezügliche ein Umdenken wahr.“
Um Wohnungslosigkeit zu verhindern arbeiten auch 3 Mitarbeiterinnen aufsuchend und weitere in Projekten, die über Aktion Mensch, die Deutsche Fernsehlotterie oder kommunal gefördert werden.
Gerade zur Weihnachtszeit kommt neben der Kälte die Einsamkeit. Um am Heiligen Abend keinen Menschen ohne Obdach im Stich zu lassen, werden in den Einrichtungen des IBZ, auch im Nachtasyl, Weihnachtsfeiern gestaltet, bei denen neben einem guten Essen auch Geschenke aus Spenden der Aktion „Gaben der Hoffnung“ an die Menschen ausgereicht werden.
„Wir danken ausdrücklich den Spendern, die mit ihrer Unterstützung für den reichlich gedeckten Tisch und für Geschenke sorgen!“ Freut sich Rolf Gauck über die erlebte Spendenbereitschaft.