Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter betreuen im Integrativen Betreuungszentrum Rostock Frauen und Männer mit besonderen Beeinträchtigungen. Menschen mit langjähriger Suchterfahrung, die eine Therapie nie schafften und lange Zeit ihres Lebens in der Obdachlosigkeit zubrachten, finden im IBZ seit mehr als 20 Jahren ein (oft letztes) zu Hause. Daneben wohnen unter anderem auch Frauen und Männer mit Hafterfahrung und seit 2015 zunehmend Menschen in der Einrichtung im Hawermannweg, die nach der Flucht vor Krieg und Terror in Rostock ein sicheres zu Hause fanden.
„Die Menschen für die wir da sind, haben in der Regel keine Lobby. Männer mit teils jahrzehntelange Suchtkarrieren – Alkohol, Drogen – sind wesentlich häufiger von Krankheiten und Beeinträchtigungen betroffen: Erkältungen, Zahn- oder Kopfschmerzen, Magen-Darm, Lunge oder Rücken – und Wundversorgung, Wunden, die bis auf die Knochen gehen. Da ist Mobilität notwendig! Doch von den Mitteln die kommunal für die Betreuung bereitgestellt werden, ist ein Fahrzeug nicht zu finanzieren.“ Berichtet Rolf Gauck, Ressortleiter bei der Stadtmission.
Die Stadtmission hält viele Angebote bereit. In Gaucks Bereich, den Sozialen Integrationshilfen, kamen zu den obdachlosen und suchterkrankten Menschen 2015 auch Flüchtlinge hinzu. Damit wurde der Bedarf an einem Fahrzeug noch größer. Für die Rostocker Stadtmission gehört die Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung zum Kern der Arbeit – das gilt auch in der Flüchtlingshilfe. Neben Soforthilfemaßnahmen, unter anderem durch die Bereitstellung von Betten, Kleidung und Mahlzeiten an andere Initiativen, sieht die Stadtmission den größten Handlungsbedarf in den Bereichen Spracherwerb und Integration und bietet in vielen Projekten spenden- oder stiftungsfinanzierte Lösungen dazu an.
Der neue Bus wird künftig insbesondere zur Betreuung der besonders beeinträchtigten Obdachlosen und zur Förderung der Integration von Flüchtlinge im Einsatz sein. „Ein großes Dankeschön an die vielen Spender, die eine Anschaffung des Busses über den Hilfsfonds überhaupt erst ermöglichten. Vor allem die logistischen Herausforderungen vor denen die Helfer stehen, wenn Fahrten zum Arzt oder zu gemeinsamen Ausflügen geplant sind oder wenn die Integration in eine eigene Wohnung ansteht, sind nun wesentlich leichter zu bewerkstelligen.“ Freut sich Rolf Gauck, der zudem für die Aktionen des Hilfsfonds verantwortlich ist.