Häuschen für ein Dach über dem Kopf

Trotz großer coronabedingter Einschränkungen ist der Round Table Rostock aktiv und sammelt Spenden.

Rostock: Üblicherweise würden jetzt die Vorbereitungen für den Glühweinstand auf Hochtouren laufen. Auch die Benefizbar beim Dorffest wäre absolviert worden. Doch die Einschränkungen haben alle Aktionen, die Spenden generieren ausfallen lassen und auch der Stand auf dem Weihnachtsmarkt wurde bereits abgesagt. Trotzdem konnten bereits 1006 € für Kinder, Familien und Obdachlose an die Stadtmission überwiesen werden. „Das macht uns schon stolz.“ freut sich Rüdiger Schulz, der seit zehn Jahren die Stadtmission mit dem Round Table unterstützt. Mittlerweile ein Old Table, denn ab 40 verlässt man den eigentlichen Service Club, war es für ihn und seine Mitstreiter selbstverständlich, dass das gesetzte Spendenziel trotzdem erreicht werden muss.

„Wir haben aus der Obdachloseneinrichtung selbstgemachte Häuschen erhalten. Die bringen wir jetzt als Dankeschön für Spenden an den Mann“ erzählt Sebastian Grenzer, ebenfalls Tabler. Sein Besuch in der Obdachloseneinrichtung ist ihm noch immer in Erinnerung. „Die Freude der Menschen als wir ihnen das Weihnachtsessen servierten, werden ich nicht vergessen, ebenso nicht, die vielen krassen Lebensgeschichten.“  

In diesem Jahr ist vieles von dem nicht möglich. Um sich zu abzustimmen nutzen sie Online-Videokonferenzen, da auch die Tischabende vom Lock-Down betroffen sind und mit der Stadtmission wird telefoniert. Das gesammelte Geld wird zu 100% für die Gaben der Hoffnung gespendet, ein Fonds den die Stadtmission ausschließlich für Nothilfen an Kinder, Familien und Frauen sowie für Aktionen und Projekte für Obdachlose ins Leben gerufen hat.

„Gerade zur Weihnachtszeit sind Benefizaktionen wichtig, um den Hilfsfonds zu füllen“ erklärt Rolf Gauck von der Stadtmission. „Mit den zur Verfügung stehenden Mitteln können wir Hilfen organisieren, die ohne Spenden nicht möglich sind.“ ergänzt Gauck. „Toll zu sehen, wie unsere Arbeit wertgeschätzt wird. Es hat viel Spaß gemacht, mit den Jungs vom Round Table zusammen zu arbeiten. Doch dieses Jahr ist halt vieles nicht möglich“

Hilfe ist immer nötig.

Es ist kalt geworden. Gut, dass es das Nachtasyl und die Wohnungen auf Zeit im Integrativen Betreuungszentrum gibt. „Im Hawermannweg sind bereits fast alle Plätze belegt.“ Sagt Hartwig Vogt, Leiter der Obdachloseneinrichtung. „Bei den Notschlafplätzen am Güterbahnhof haben wir noch Plätze frei. Auffällig dabei ist die Zunahme von wohnungslosen Frauen. Diese Plätze sind bereits vergeben, doch niemand soll auf der Straße schlafen müssen.“

Wohnungslosigkeit hat viele Ursachen. Sie kann die Folge von Arbeitslosigkeit, Scheidung, Krankheit, seelischen Krisen und extrem schwierigen Lebenslagen sein. Das gesamte soziale System und die psychische Situation der Betroffenen geraten ins Wanken, sie werden ausgegrenzt und verlieren den Boden unter den Füßen.

Die Angebote der Stadtmission bieten stets mehr, als ein Dach über dem Kopf. „Unsere Mitarbeitenden stellen einen geregelten Tagesablauf sicher und unterstützen die Bewohnerinnen und Bewohner bei allem, was anfällt“, erläutert Vogt. Die Einrichtung ist keine Endstation. In der Regel erfolgt nach der Bearbeitung der Problemlagen von hier aus die Vermittlung in eigenem Wohnraum. „Es ist wichtig, dass diejenigen, die hier leben, den Schritt in die Normalität von anderen erleben.“

Die Stadtmission hat lange Erfahrung in der Hilfe für Menschen ohne eigenen Wohnraum. Seit ihrer Gründung 1904 hat sie das Ziel, in aussichtslosen Situationen zu helfen und nach der Wende war es die Stadtmission die als erster Träger die Arbeit mit Obdachlosen in Mecklenburg-Vorpommern übernahm.

Die Arbeit überzeugt auch den Round Table Rostock „Ein klasse Projekt! Die Kooperation zwischen uns und dem Verein wird sicherlich auch durch Corona nicht enden. Faszinierend, wie gut die Zusammenarbeit klappt.“ ist Rüdiger Schulz begeistert.

Für die jungen und auch älteren Männer vom Round Table Rostock ist Ehrenamt und die Übernahme von Verantwortung in der Gesellschaft gerade heute wichtiger denn je. „Davor können wir alle nur unseren Hut ziehen und deshalb engagiert sich unser Serviceverein sehr gerne, auch wenn die kleinen Holzhäuschen nur symbolisch Schutz bieten.“ ergänzt Schulz.

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