Engagement ist nur durch Spenden möglich
Anna Katharina Schulze, eine von zehn Studentinnen im „Musikali“-Projekt seit August 2021, besucht wöchentlich die Kita „Am Wäldchen“ in Rostock-Toitenwinkel. Mit zehn Kindern im Alter von vier bis sechs Jahren teilt sie eine halbe Stunde, in der sie spielerisch Musik erleben: Begrüßungs- und Abschiedslieder, Ausflug ins „Musikali“-Zauberland mit Gesang, Tanz und Instrumenten. Dabei lernen die Kinder auch über Winterschlaf und sprachliche Entwicklung, insbesondere für diejenigen mit wenig Deutsch zu Hause.
Als angehende Lehrerin für Musik und Sonderpädagogik findet Anna das Projekt mehr als nur einen Job. Durch das Musizieren mit einfachen Instrumenten wie Handtrommel, Klanghölzern und Glockenspiel werden die Kinder spielerisch in die Musik eingeführt. Professor Imorde, Leiter des Projekts, betont die Bedeutung des aktiven Musizierens für kognitive Fähigkeiten und soziales Lernen sowie die Entdeckung musikalischer Talente und Begabungen.
Seit 15 Jahren unterrichten Studierende der Hochschule für Musik und Theater in Rostock in verschiedenen Kitas, die zur Rostocker Diakonie gehören. Das Projekt unterstützt über 300 sozial benachteiligte Kinder in Rostock, um spielerisch den Umgang mit Musik und Musikinstrumenten zu erlernen und fördert zusätzlich das Selbstbewusstsein, soziale Kompetenzen und gewaltfreie Kommunikation. Gefördert wird das Projekt seit 2008 durch die Rostocker Rotary-Clubs.
Die Begegnung mit Musikinstrumenten erfolgt altersgerecht durch Singen, rhythmische Spiele und tänzerische Bewegungen. Soziale Fähigkeiten und die Gruppendynamik werden gestärkt, da jedes Kind als Teil einer Gemeinschaft wahrgenommen wird. Ein jährliches Benefiz-Konzert hilft, Spenden für die Studierenden und die Instrumentenausstattung zu sammeln.
Für Anna ist dieses ehrenamtliche Engagement eine Vorbereitung auf ihre zukünftige Karriere als Sonderpädagogin. Es gibt ihr die Möglichkeit, sich auszuprobieren und Sicherheit zu gewinnen, während sie sich auf ihr Referendariat vorbereitet.